Neuigkeiten im Neuen Jahr:
Wie von Fachkreisen erwartet, hat der Chaos Computer Club gerade erhebliche Sicherheitslücken der ePA aufgedeckt.
Konkret wurde gesagt.“ Wir haben uns auf verschiedensten Wegen die Identitäten der Patienten und Patientinnen besorgt, wir haben uns auf verschiedensten Wegen die Praxisidentitäten besorgt, und damit hatten wir wirklich alles beisammen, um auf alle 70 Millionen Akten zuzugreifen.“
Ein lesenswerter Artikel hierzu findet sich in der HAZ vom 03.01.2025.
Nach dem Willen des Gesetzgebers wir die ePA für alle kassenversicherten Patienten ab Januar 2025 verpflichtend – es sei denn, Sie widersprechen dem bei ihrer Krankenkasse.
Allerdings verzögert sich der Roll-out und ist erst zum Frühjahr zu erwarten.
Hierzu müssen Sie Einiges wissen, um die richtige Entscheidung für sich treffen zu können.
- Nach neuesten Ausführungsbestimmungen sind alle hochgeladenen Dokumente für alle, denen Sie durch Vorlage Ihrer Versichertenkarte Zugriff gewährt haben, lesbar: Ärzte, Apotheker, Zahnärzte, Krankenhäuser, Pflegedienste, Physiotherapeuten usw.. Das sind allein in Deutschland ca. 3 Millionen Personen, die offziell Zugriff haben. Die Arztpraxis zum beispiel hat mit Stecken der Versichertenkarte 90 Tage Zugriff.
- Ganz zu schweigen von unautorisierten Zugriffen: Gesundheitsdaten sind das „Gold“ dieses Jahrhunderts, die Industrie verdient maximal viel Geld damit. Insofern wird es sicherlich viele Hackerangriffe geben (wie in anderen Ländern schon massenhaft geschehen).
- Die Politik hat ausdrücklich vorgesehen, dass Sie Ihre Daten an die Forschung und die pharmazeiutische Industrie „spenden„. Heisst, die Daten dürfen europaweit für Forschungs-und auch kommerzielle Zwecke anonymisiert weitergegeben werden.
- Die Befüllung und insbesondere das Auslesen der ePA sind sehr zeitaufwendig und risikobehaftet (der Arzt haftet, wenn er einen relevanten Befund nicht gesehen hat). Das heisst, dass die für Gespräche und Untersuchungen zur Verfügung stehendende Zeit in der Arztpraxis nochmal weniger wird – weil man kann jede Zeit nur einmal verplanen.
- Ein gewaltiges Risiko stellt die Übertragung von Viren oder Trojanern von Dokumenten aus der ePA auf Praxisnetzwerke dar. Hier sind insbesondere Word-Dateien zu nennen. Ein Virus kann eine gesamte Praxis komplett lahmlegen.
- Schließlich und aus dem Vorgenannten folgernd: die ePA ist definitiv das Ende der ärztlichen Schweigepflicht. Was bis jetzt gut behütet im Sprechzimmer und maximal im lokalen Praxis-PC war, steht jetzt mehr oder weniger geschützt und für Viele zugänglich im Internet.
Deshalb überlegen Sie gut, ob die ePa für Sie das Richtige ist. Wir haben inzwischen bessere und modernere Wege, Ihnen Befunde zur Verfügung zu stellen.